Wigratzbad - Priesterseminar St. Petrus

Niederlassungsinfo

„Die Menschen zu wahrer Gotteskindschaft befähigen“

Am Samstag, dem 31. Mai 2025 (Fest Maria Königin), fanden in Lindenberg im Allgäu die diesjährigen Diakonenweihen des Internationalen Priesterseminars St. Petrus statt. In seiner Predigt führte Erzbischof em. Wolfgang Haas den Kandidaten das Vorbild Mariens vor Augen.

Der emeritierte Erzbischof von Vaduz hat dreizehn Seminaristen des Wigratzbader Priesterseminars – darunter fünf aus der deutschsprachigen Studiensektion – zu Diakonen geweiht. In seiner Predigt ging er auf die königliche Würde Mariens ein, die in ihrer „gänzlichen Gleichförmigkeit mit Christus“ bestehe. Die wesentlichen Elemente dieser Würde seien „Demut, der mütterliche Dienst und die inständige Fürbitte“, erläuterte Haas. Maria sei zudem Zeichen der künftigen Herrlichkeit der Kirche, weil das, was an ihr geschehen sei, „an allen Gliedern des mystischen Leibes Christi" geschehen werde. Die Weihekandidaten erinnerte er daran, es sei gerade Aufgabe und Sendung der Diakone, „im Zusammenwirken mit der göttlichen Gnade dem heutigen Menschen durch Wort und Beispiel, durch sakramentalen Dienst und liebende Zuwendung zu wahrer Gotteskindschaft zu befähigen.“ In der anschließenden Weihezeremonie legte Erzbischof Haas den Kandidaten die Hände auf und übergab ihnen Stola und Dalmatik als neue geistliche Gewänder. Überdies reichte er ihnen das Evangelienbuch zur Berührung. Aus diesem werden die Diakone künftig das Evangelium während des Hochamtes vortragen. Die Neugeweihten werden nun im Herbst, nachdem Sie den größten Teil ihrer akademischen Studien abgeschlossen haben, ihr Diakonatsjahr in einem Apostolat der Petrusbruderschaft antreten. Dort werden sie praktische Erfahrungen in der Seelsorge sammeln, bevor sie dann im nächsten Sommer zu Priestern geweiht werden.

Text und Fotos: © Priesterbruderschaft St. Petrus

 

Niedere Weihen in Gestratz 2025

35 Seminaristen des Priesterseminars St. Petrus empfingen am Samstag, den 1. März 2025, in Gestratz im Allgäu die Niederen Weihen und erklommen damit die ersten Stufen auf dem Weg zum Priestertum.

Die Weihen wurden von Wolfgang Haas, dem Erzbischof em. von Vaduz, in der Gestratzer Pfarrkirche St. Gallus vorgenommen. Er übertrug dabei den Priesteramtskandidaten verschiedene "niedere" liturgische Dienste. Im Einzelnen handelte es sich um die Ämter des Ostiariers (Türhüter, Läuten der Glocken), des Lektors (Vortrag der Lesung), des Exorzisten (Bann des Bösen) und des Akolythen (Helfer von Subdiakon und Diakon am Altar). Die Niederen Weihen sind die Vorstufe zu den Höheren Weihen (Subdiakon, Diakon, Priester) und werden den Seminaristen der unteren Jahrgänge gespendet. Seit der Liturgiereform Papst Pauls VI. Im Jahr 1972 sind sie in der Priesterausbildung zwar nicht mehr üblich, werden aber von der Petrusbruderschaft aufgrund ihrer spirituellen Bedeutung als schrittweise Hinführung zum eigentlichen Weihesakrament weiterhin durchgeführt.

Text und Fotos: © Priesterbruderschaft St. Petrus

 

Subdiakonenweihe in Türkheim

Am Samstag, den 8. Februar 2025, hielt das Priesterseminar St. Petrus in der Türkheimer Pfarrkirche Maria Himmelfahrt seine alljährlichen Subdiakonenweihen ab. Alain Castet, der emeritierte Bischof von Luçon (Frankreich), erteilte 13 Kandidaten die fünfte von insgesamt sieben Weihen auf ihrem Weg zum Priestertum.

In seiner Ansprache griff der Bischof die Berufungsgeschichte der Jeremias auf. "Noch ehe ich dich im Mutterleib formte, habe ich dich ausersehen, noch ehe du aus dem Mutterschoß hervorkamst, habe ich dich geheiligt" zitierte er aus dem Prohpetenbuch. Der Berufene werde zugleich geheiligt und abgesondert, um dem Wort Gottes dienen zu können. Dabei überlasse Gott den Erwählten nicht sich selbst, sondern verheiße ihm seinen Beistand, erklärte der Bischof. Wenn nun Gott den Mund des Propheten berühre, sei dies eine Geste der Einsetzung. Castet wörtlich: "Er wird von nun an im Namen Gottes reden". Schließlich werde Jeremias mit einem bestimmten Auftrag gesandt. Castet betonte, dass der Prophet sich nicht selbst seinen Auftrag gebe, er empfange ihn von Gott. Dabei verschweige Gott nicht die Härte des Dienstes. Direkt an die Weihekandidaten gewandt, wies der Bischof darauf hin, dass auch heute der Weg in der Nachfolge Christi nicht geradlinig sei. Die Kandidaten "begaben sich auf einen Weg, der manchmal begeisternd, manchmal auch mühselig sei". Er fügte hinzu: Die Aufgabe des Subdiakons bestehe im Dienen. Darin sollen die Kandidaten ihren Ruhm suchen. Er unterstrich dies mit dem Herrenwort: "Ich bin aber unter euch wie einer, der bedient." In der folgenden Weihezeremonie reichte Bischof Castet den Kandidaten Kelch und Patene zur Berührung – als Zeichen ihres zukünftigen Dienstes am Altar und legte ihnen die liturgischen Gewänder des Subdiakons an. Schließlich übergab er Ihnen das Lektionar – zur Aufgabe der Neugeweihten wird künftig auch der Vortrag der Lesung in der heiligen Messe gehören.

Text und Fotos: © Priesterbruderschaft St. Petrus

 

Tonsur und Einkleidung in Lindau

Sie ist keine Weihe im eigentlichen Sinn, wird jedoch den Seminaristen des Priesterseminars St. Petrus wegen ihres spirituellen Werts erteilt: Am 19. Oktober 2024 empfingen 19 Kandidaten in Lindau am Bodensee die Tonsur und erhielten außerdem ihr geistliches Gewand.

Ähnlich wie die Taufe einen Menschen zum Christen macht und den Zugang zu den übrigen Sakramenten öffnet, galt früher die Tonsur als feierliche Einführung in den geistlichen Stand. Durch sie wurde man Kleriker und sie öffnete den Weg zu den heiligen Weihen. Seit der Neuordnung der Weihestufen durch Papst Paul VI. ist die Tonsur in den Priesterseminaren nicht mehr üblich. Weil sie aber als sichtbares Zeichen des Eintritts in den Dienst Gottes einen bleibenden spirituellen Wert hat, wird diese Tradition in den Priesterseminaren der Petrusbruderschaft bis heute fortgeführt.

Meist im Oktober wird daher an den Seminaristen, die im Sommer ihr Spiritualitätsjahr abgeschlossen haben und nun ihr philosophisches Studium beginnen, die Tonsur und Einkleidung vollzogen. Bereits am Abend zuvor werden die Kandidaten durch einen Vertreter des Generalhauses feierlich in die Petrusbruderschaft aufgenommen.

In diesem Jahr fand die Zeremonie am Samstag, den 19. Oktober, im Lindauer Marienmünster statt: Wie in den vergangenen Jahren war es der emeritierte Erzbischof von Vaduz, Wolfgang Haas, der den 19 Kandidaten, darunter fünf aus der deutschsprachigen Studiensektion, zeichenhaft einige Haare abschnitt, um damit ihren Verzicht auf die Welt zum Ausdruck zu bringen. Anschließend bekleideten sich die Tonsurierten erstmals mit dem geistlichen Gewand: Das Schwarz der Soutane symbolisiert die Vereinigung mit dem gekreuzigten Christus, das Weiß des Chorrocks steht für die Verpflichtung zur Heiligkeit und Vollkommenheit.

Seine Predigt, die der Tonsur vorausging, stellte der Bischof unter das Herrenwort aus dem Tagesevangelium: "Fürchte dich nicht, du kleine Herde!" Er fügte jedoch mit Blick auf die Petrusbruderschaft hinzu, dass diese Herde nicht mehr ganz so klein sei. Die Bruderschaft sei wunderbar gewachsen, so Haas, sie sei heute in vielen Ländern und auf manchen Kontinenten vertreten. Auch die anwesenden Kandidaten seien Ausdruck dieses Wachstums. Haas wörtlich: "Ihr seid eine ganz wichtige und bedeutsame Herde in unserer heiligen Kirche. Ihr gewährleistet zusammen mit denen, die zu euch gehören, den heiligen, katholischen Glauben und ihr gewährleistet, dass diese altehrwürdige Form der Liturgie, die euch einmal als Priester anvertraut wird, nie verloren gehen wird."

Text und Fotos: © Priesterbruderschaft St. Petrus

 

Das Haupt des Herrn vor Augen

Im Beisein von über 900 Gläubigen spendete der emeritierte Erzbischof Wolfgang Haas, der in diesem Jahr sein goldenes Priesterjubiläum beging, sieben Kandidaten der Petrusbruderschaft die Priesterweihe.

Für die Einzugsprozession gab es kaum ein Durchkommen, als sie gegen 10 Uhr das Portal der Stadtpfarrkirche St. Peter und Paul in Lindenberg durchschritt. Zahlreiche Gläubige, für die es keinen Sitzplatz mehr gab, standen dicht gedrängt im Eingangsbereich. Rekordverdächtige 940 Gäste waren am Samstag, den 15. Juni, der Einladung zu den Priesterweihen gefolgt, die alljährlich vom Wigratzbader Priesterseminar St. Petrus abgehalten werden und einen Höhepunkt im Gemeinschaftsleben der Petrusbruderschaft darstellen. 

Die Vielzahl der Sprachen, die in und vor der Kirche zu hören war, ließ dabei jene internationale Vielfalt erahnen, die für die Seminargemeinschaft in Wigratzbad mit ihren 19 Nationalitäten so charakteristisch ist und die sich auch in der Herkunft der sieben Weihekandidaten widerspiegelte: Neben den drei Anwärtern aus Deutschland kam jeweils ein Kandidat aus Frankreich, Portugal, Tschechien und Ungarn. 

Zur Internationalität trug auch der Bischof in diesem Jahr bei: Wolfgang Haas, der emeritierte Erzbischof von Vaduz, war aus dem Fürstentum Liechtenstein angereist, um einmal mehr für die Petrusbruderschaft Weihen zu spenden. Im Mittelpunkt seiner Predigt stand das lateinische Wort Hodie, das in den liturgischen Texten hoher Feste immer wieder auftaucht. Dieses Heute deute an, erklärte Haas, „dass die Heilsgeheimnisse nicht einfach der Vergangenheit angehören, sondern Gegenwart sind.“ Auch heute sei ein großer Jubeltag für die ganze Kirche, ein großer Festtag für Zeit und Ewigkeit. „Es ist Priesterweihetag“ so der Bischof wörtlich, der zwei Monate zuvor sein goldenes Priesterjubiläum feiern durfte, und fügte hinzu: „Dieses Heute ist für euch Diakone, die ihr in wenigen Augenblicken die heilige Priesterweihe empfangen werdet. Für dieses Heute seid ihr Priester in aeternum.“ Er erinnerte die zukünftigen Priester daran, dass sie fortan in Persona Christi Capitis handeln würden und somit eine Hauptstellung in der Gemeinschaft der Kirche hätten – im Dienst am Heil der Seelen. Dabei sollen sie das göttliche Haupt des Herrn vor Augen haben, durch das sein liebendes Herz aufleuchtet. Als Priester sollen sie auf die ihnen anvertrauten Menschen mit den Augen Jesu schauen, mit seinen Ohren hinhören und mit seinem Mund verkünden. Bischof Haas rief die Kandidaten schließlich dazu auf, ganz als geistliche Männer zu leben und mit ihrer priesterlichen Lebensweise Christus immer ähnlicher zu werden. 

Nach der rund vierstündigen Zeremonie, die von gregorianischen und polyphonen Gesängen der Seminarschola musikalisch untermalt wurde, war den neugeweihten Priestern keine Erschöpfung anzumerken. Noch lange Zeit widmeten sie sich auf dem Kirchplatz den herandrängenden Gästen, nahmen Glückwünschen entgegen und spendeten den Primizsegen. Tags darauf feierten die Neupriester in den Kirchen der Region ihre erste heilige Messe. Im Laufe des Sommers werden Sie auch in den Apostolaten der Bruderschaft sogenannte Primizmessen feiern, bevor sie dann ab September ihre erste Seelsorgestelle antreten werden. 

Text und Fotos: © Priesterbruderschaft St. Petrus

Weitere Fotos der Zeremonie finden Sie in unserer Bildergalerie.