"In der Haltung der Anbetung bleiben …"
Am 10. Februar 2024 fanden in der Pfarrkirche St. Gallus in Gestratz die diesjährigen Subdiakonenweihen des Priesterseminars St. Petrus statt. Die fünf Kandidaten wurden von David Macaire, Erzbischof auf Martinique, in ihr neues liturgisches Amt erhoben.
Das Subdiakonat ist die fünfte von sieben Weihestufen, wie sie im traditionellen Ritus bis zur Neuordnung der Weiheämter im Jahr 1972 gespendet wurde. In der Petrusbruderschaft wird diese Tradition weiterin aufrechterhalten und dient der Vorbereitung auf das eigentliche Weihesakrament. In diesem Jahr waren es drei Seminaristen aus Frankreich und zwei aus Portugal, die diese letzte Stufe vor dem Diakonat erklimmen sollten. Der Zeremonie im Allgäuer Gestratz leitete Mgr. David Macaire. Macaire ist 1969 in Frankreich geboren und trat 1994 dem Dominikanerorden bei. 2001 wurde er zum Priester geweiht. Seit 2015 ist er Erzbischof der Diözese Saint-Pierre et Fort-de-France auf der französischen Karibikinsel Martinique. In seiner Ansprache wies der Bischof die Kandidaten darauf hin, dass sie auch als Diakone und Priester ein Leben lang Subdiakone bleiben werden und das Subdiakonale eine bleibende Bedeutung für sie haben wird. Die Haltung des Subdiakons zeige sich vor allem in der Liturgie, so der Bischof. Es sei die Haltung der Anbetung und des Dienens. "So wie der Suddiakon in der Messe am Fuß des Altares steht oder kniet und die Patene in seinen Händen hält, ist er ein Abbild Mariens und der Kirche, die immer in der Anbetung und dienenden Haltung bleiben." Im weiteren Verlauf der Liturgie reichte der Bischof den Kandidaten Kelch und Patene – als Zeichen ihres zukünftigen Dienstes am Altar. Ebenso legte er ihnen ihre neuen liturgischen Gewänder an: Schultertuch, Albe und Zingulum sowie Manipel und Tunika. Schließlich übergab er Ihnen das Lektionar – zur Aufgabe der Neugeweihten wird künftig auch die Verkündung der Lesung in der heiligen Messe gehören.
Text und Fotos: FSSP
Tonsur und Einkleidung in Lindau
Am Samstag, den 21. Oktober 2023, empfingen 17 Kandidaten des Priesterseminars St. Petrus – davon fünf aus der deutschsprachigen Sektion – durch Erzbischof em. Wolfgang Haas die Tonsur und das geistliche Gewand. Tags zuvor waren sie feierlich in die Petrusbruderschaft aufgenommen worden.
Die Zeremonie fand – wie schon in den vergangenen Jahren – in Lindau am Bodensee im Münster "Unserer Lieben Frau" statt. Der prächtige Rokoko-Bau fand auch in der Predigt des Bischofs Erwähnung: "In der Schönheit dieses Gotteshauses verstehen wir, was es bedeutet, katholisch zu sein", so Haas, "hier werden wir uns der Schönheit unserer Berufung bewusst." Im Adsum, das die Kandidaten sprechen, komme die Hingabe und die Bereitschaft, Gott zu dienen, zum Ausdruck. Allerdings, betonte der Bischof, müsse man sich immer wieder neu auf dieses Adsum hin bekehren und "aufs Neue das Gespräch leben mit demjenigen, der uns berufen hat." Es sei aber eine Gnade, "diesen schönen Weg gehen zu dürfen".
Die Tonsur bedeutet nach traditioneller Praxis, wie sie in der Priesterbruderschaft noch gepflegt wird, die feierliche Aufnahme in den Klerikerstand. Während dem Kandidaten zeichenhaft einige Kopfhaare entfernt werden, spricht dieser gemeinsam mit dem Bischof die Worte aus Psalm 15: Dominus pars haereditatis meae et calicis mei; tu es qui restitues haereditatem meam mihi. – Der Herr ist mein Erbteil und Anteil meines Kelches; du bist es, der mir mein Erbteil verleiht.
Den Abschluss bildet die Übergabe des Chorrocks, bei welcher der Bischof betet: „Erhöre, o Herr, unser Flehen und segne in deiner Güte diese Deine Diener, denen Wir in Deinem heiligen Namen das Kleid des geistlichen Standes anlegen. Mit Deiner Hilfe mögen sie in Deiner Kirche in Hingabe verharren und das ewige Leben erlangen.“ So wird durch dieses Gebet der eigentliche Sinn des Klerikats zum Ausdruck gebracht: Gott in seiner Kirche zu dienen. Dieser Gottesdienst ist vor allem die Liturgie, in welcher der Kleriker besondere Aufgaben übernimmt: im Seminar zunächst als Thuriferar, in den folgenden Jahren auch als Lektor, Zeremoniar, Kapitular, Akolyth, Subdiakon, und schließlich im Weihesakrament unmittelbar dem Opfer Christi am Altar als Diakon dienend und als Priester es darbringend.
Schon der Psalmvers ist ein Hinweis auf das besondere Wesen des Klerus, sowohl im Alten wie auch im Neuen Bund: Während alle Stämme Israels einen Erbteil am Land erhalten haben, war der Erbteil des Stammes Levi, Gott liturgisch zu verehren und den Dienst am Heiligtum zu verrichten (vgl. Num 18,20; Dtn 10,8–9). Der Stamm erhielt nach biblischem Bericht keinen Anteil am verheißenen Land als Existenzgrundlage, sondern Gott selbst war der Erbteil der Leviten, in deren Nachfolge der Kleriker mit der Tonsur tritt. Die tonsurierten und niederen Kleriker haben zwar noch keine Teilhabe am dreistufigen Sakrament des Ordo (Weihesakrament), sind aber darauf ausgerichtet, wie die einstigen Leviten den aaronidischen Priestern als Gehilfen zugeordnet waren (vgl. Num 3,5–10).
Text: Jonas Dlugi / Fotos: Eloi Cochin
„Was zählt, ist Heiligkeit“ – Priesterweihe in Ottobeuren
Der Bischof von Augsburg erhob zehn Diakone des Wigratzbader Seminars in den Priesterstand. Dabei rief er sie zur Heiligkeit auf – denn darin liege der Schlüssel zur Erneuerung der Kirche.
Auf die Predigt folgte der Weiheakt: Bischof Meier legte den Kandidaten die Hände auf, bekleidete sie mit Stola und Messgewand, salbte ihre Hände mit Chrisam und überreichte ihnen Kelch und Patene. Danach setzte er das Pontifikalamt fort, das von Sängern des Priesterseminars musikalisch umrahmt wurde. Nach der knapp vierstündigen Zeremonie harrten die Neupriester noch lange vor der Kirche aus, nahmen Glückwünsche entgegen und spendeten Einzelprimizsegen. In den kommenden Wochen werden Sie zuerst in ihren Heimatpfarreien, dann auch in den Apostolaten der Petrusbruderschaft Primizmessen feiern. Weitere Bilder der Weiheliturgie sind hier zu finden.
Text und Fotos: FSSP
Diakonenweihe 2023 in Gestratz
Die Gestratzer Kirche St. Gallus ist nicht nur malerisch schön in den Allgäuer Voralpen gelegen, sie birgt auch kunsthistorische Kostbarkeiten. "Wir sind wirklich am rechten Ort", bemerkte Erzbischof Haas in seiner Predigt und machte die Gläubigen auf eine Aposteldarstellung an der Brüstung der Empore aufmerksam. Es treffe sich gut, dass die Weihe im Zusammenhang mit der Messe zu Ehren der allerseligsten Jungfrau Maria, der Königin der Apostel, stehe und der Lesungstext an die Jünger und Frauen erinnere, die im Abendmahlssaal betend versammelt waren, um den Heiligen Geist zu erwarten. "Es ist die erste und wichtigste Aufgabe des Geweihten, ein Mann des Gebets zu sein", so der Bischof. Auf dieser Grundlage übe der Diakon seinen heiligen Dienst in Liturgie, Verkündigung und Katechese aus, um viele für die Nachfolge Christi zu begeistern. In diesem Jahr waren es drei Deutsche, ein Franzose, ein Tscheche, ein Portugiese und ein Seminarist mit ungarischen Wurzeln, die vor den Bischof hintraten, um sich in den Dienst nehmen zu lassen. Per Handauflegung vollzog Wolfgang Haas den Weiheakt und übergab den neuen Diakonen Stola, Dalmatik und Evangelienbuch als Zeichen für ihre Aufgaben in Liturgie und Verkündigung. Das Priesterseminar St. Petrus erhält noch die Tradition von sieben Weihestufen aufrecht, wobei erst das Diakonat dem eigentlichen Weihesakrament zugerechnet wird. Für die Seminaristen ist es der letzte Stufe vor der Priesterweihe, die sie im Sommer 2024 empfangen werden. Einstweilen werden die Diakone pastorale Erfahrungen in den Apostolaten der Petrusbruderschaft sammeln.
Text und Fotos: FSSP
Niedere Weihen 2023
Aufgrund der großen Anzahl an Weihekandidaten, ist es in den vergangenen Jahren üblich geworden, die Kandidaten der Subdiakonenweihe und der Niederen Weihen nicht mehr in einer Zeremonie zu weihen, sondern zwei verschiedene Weihetage zu veranschlagen. Nachdem die neuen Subdiakone bereits am 11. Februar geweiht wurden, haben wir erneut die Ehre, das Erzbischof Wolfgang Haas die Niedere Weihen von 32 Seminaristen vornimmt. Die Weihezeremonie fand erneut in der Pfarrkirche in Gestratz statt, die uns freundlicherweise von Pfarrer Werner Badura für diese Liturgie überlassen wurde.
Text und Fotos: FSSP