Münchner Marsch fürs Leben 2025
© David Moll
Deutschland ist vor einigen Wochen zweimal haarscharf an der Legalisierung der Abtreibung vorbeigeschrammt: Der Deutsche Bundestag debattierte darüber, den Schutz der Würde des Menschen grundgesetzwidrig erst mit dem vierten Schwangerschaftsmonat beginnen zu lassen. Das hätte tatsächlich eine lebensrechtliche Katastrophe bedeutet. Natürlich kann man keinesfalls sagen, dass die bisherige Rechtslage für den Lebensschutz zufriedenstellend ist, denn sie gewährt de facto Abtreibung auf Verlangen der Schwangeren in den ersten drei Schwangerschaftsmonaten. Dennoch anerkennt das Recht wenigstens noch den unbedingten Schutz des menschlichen Lebens vom Beginn seiner Existenz an, wenn es ihn auch nur bedingt gewährleistet.
Als sich vor fünf Jahren inmitten des staatlich verhängten Lockdowns einige Mitglieder der Münchner Gemeinde zusammentaten, um einen Marsch fürs Leben auch nach München zu bringen, da konnten wir nicht ahnen, welche vehementen Angriffe auf das Lebensrecht in den nächsten Jahren folgen würden, war die bestehende Situation doch bereits fatal genug. Zunächst hatten wir jedoch eher mit den recht praktischen Schwierigkeiten zu kämpfen, eine Großdemonstration in Zeiten zu organisieren, in denen sie eigentlich verboten oder nur unter sehr erschwerten Bedingungen möglich waren. Noch heute bin ich denjenigen 800 „Ersttätern“ unendlich dankbar, die am 20. März 2021 trotz aller möglichen Beschränkungen, in Eiseskälte und Schneeregen an der Erstauflage des Münchner Marsch fürs Leben teilgenommen haben. Erst der 3. Münchner Marsch am 25. März 2023 konnte dann vollends ohne Auflagen und sogar mit Sonnenschein stattfinden. Zahlreiche Redner aus Deutschland und der Welt haben in den letzten Jahren Zeugnis zum Lebensschutz abgelegt: u.a. Gabriele Kuby, Birgit Kelle, Matt Britton von 40 Days for Life, Anna Bonetti aus Italien, Isabel Vaughan-Spruce aus England.
Der Münchner Marsch fürs Leben zeichnet sich besonders dadurch aus, ein Fest des Lebens und der Freude zu sein. Denn wir möchten trotz der Problematik und Schwere des Themas vor allem Zeugnis davon geben, dass das Leben schön ist und dass jedes Leben wert ist gelebt zu werden. Der Lokalkolorit kommt natürlich ebenfalls nicht zu kurz: eine zünftige bayerische Blaskapelle unterhält uns mit den bekannten Klängen bayerischer Märsche. Wir dürfen durch die schönen Straßen Münchens ziehen und Einheimischen wie Touristen unsere Botschaft näherbringen. Der Königsplatz – zunächst aufgrund der staatlichen Maßnahmen im Zusammenhang mit der Corona-Erkrankung als weitflächige Notlösung uns zugefallen – ist tatsächlich ein idealer Ort für die Veranstaltung: er bietet sorgenlose Spielfläche für Kinder, gute Verkehrsanbindung und eine herrliche Kulisse des „Isar-Athens“. Denn neben der Fröhlichkeit der Teilnehmer und der lebensfrohen Atmosphäre besticht der Münchner Marsch fürs Leben vor allem auch durch die große Anzahl an jungen Menschen unter 30 Jahren und vielen Familien mit Kindern, die das ganz offensichtlich bezeugen, wovon der Marsch künden will: der Freude an jedem Leben!
In diesem Jahr wird Pater Paulus Maria Tautz CFR als einer der beiden Hauptredner sprechen, ein Priester mit leidenschaftlichem Einsatz für Glauben und Lebensschutz, bekannt für klare, glaubensstärkende Botschaften. Bereits zum zweiten Mal auf der Bühne am Königsplatz wird zudem Kristijan Aufiero stehen, der Gründer und Geschäftsführer der 1000plus-Profemina gGmbH. Er war zuletzt im Zusammenhang mit der eingangs zitierten geplanten Legalisierung von Abtreibungen vom Rechtsausschuss des Deutschen Bundestags als Sachverständiger und Fürsprecher von Schwangeren und Familien in Not zu einer Anhörung geladen, um dort ihre Interessen und die Interessen der ungeborenen Kinder zu vertreten. Nach seiner Anhörung im Rechtsausschuss des Deutschen Bundestags schrieb Kristijan Aufiero: „Wir kämpfen nicht mehr „auf verlorenem Posten“! Wir sind VIELE und wir besitzen die Fähigkeit, gemeinsam eine Kraft für das Leben zu mobilisieren, die echten Einfluss ausüben und echte Veränderung bewirken kann!“
Diesen Schwung wollen wir auf den Münchner Marsch fürs Leben am 3. Mai 2025 übertragen, denn jetzt ist die Zeit, für das Leben auf die Straße zu gehen. Jetzt ist nicht mehr die Zeit, sich zurückzuziehen und zu verstecken. Jetzt ist nicht mehr die Zeit, Angst zu haben und klein beizugeben. Jetzt ist wirklich die Zeit für einen neuen Aufbruch des Lebensschutz in Deutschland. Wir haben die bessere Position als die Abtreibungsbefürworter. Wir stehen für den unbedingten Schutz des Lebens von seiner Empfängnis bis zu seinem natürlichen Ende, und wir stehen solidarisch an der Seite von Schwangeren und Familien in Not. Auch wenn die Abtreibungslegalisierung derzeit gescheitert ist, die Gefahr ist noch nicht gebannt. Deshalb ist das Kommen jedes Einzelnen zum Münchner Marsch fürs Leben am Samstag, 3. Mai 2025, ab 13 Uhr auf den Königsplatz essenziell. Herzliche Einladung!
Text: Stimme der Stillen e.V.