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"Was zählt, ist Heiligkeit" – Priesterweihe in Ottobeuren

Der Bischof von Augsburg erhob zehn Diakone des Wigratzbader Seminars in den Priesterstand. Dabei rief er sie zur Heiligkeit auf – denn darin liege der Schlüssel zur Erneuerung der Kirche.
 

© Priesterbruderschaft St. Petrus

Die Petrusbruderschaft freut sich über insgesamt dreizehn Neupriester. Nachdem bereits im Mai drei Diakone des amerikanischen Seminars zu Priestern geweiht wurden, standen am 10. Juni die Weihen der Wigratzbader Ausbildungsstätte an. Der Bischof von Augsburg, Dr. Bertram Meier, vollzog den feierlichen Akt in der imposanten Basilika von Ottobeuren, die mit mehr als 700 Gästen fast bis auf den letzten Platz besetzt war. Im Jahr zuvor hatte er die zehn Aspiranten, von denen fünf aus dem deutschsprachigen Raum stammen, in Lindenberg (Allgäu) zu Diakonen geweiht. Für die Bruderschaft stellten die diesjährigen Weihen einen Meilenstein dar: Erstmalig spendete ein amtierender deutscher Diözesanbischof Priesterweihen für die Petrusbruderschaft.

In seiner Predigt rief Bischof Meier die zukünftigen Priester zur Heiligkeit auf. Er zitierte den Präfekten der Kleruskongregation Kardinal You Heung-sik: "Ohne Erneuerung der Priester gibt es keine Erneuerung der Kirche." Das Zweite Vatikanische Konzil unterstreiche die Berufung aller getauften und gefirmten Christen zur Heiligkeit, so Meier, dies gelte aber umso mehr für die Priester. Gott wolle die Menschen, die nach seinem Bild erschaffen sind, sich aber von ihm entfremdeten, heiligen. In der Weihe werden die Kandidaten gleichsam zum verlängerten Arm Christi. Durch sie reiche Jesus den Menschen die Hand.

Gottes Angebot müsse aber immer wieder neu angenommen werden. "Wir müssen leer werden, damit er uns füllen kann mit seiner Liebe und mit seiner Heiligkeit", so Meier wörtlich. Dabei bezog er sich auf Papst Franziskus: „Wir sind berufen, wie große Amphoren zu sein, um den anderen zu trinken zu geben. Manchmal verwandelt sich das Amphoren-Dasein in ein schweres Kreuz, doch gerade am Kreuz hat der Herr, durchbohrt von der Lanze, sich uns als Quelle lebendigen Wassers übereignet. Lassen wir uns die Hoffnung nicht nehmen.“ Um diese Hoffnung zu stärken, fügte der Bischof hinzu, brauche es das treue Gebet. Das größte Geschenk sei aber die Eucharistie: "Wenn Sie sich mit Christus am Altar verbinden, liebe Weihekandidaten, und in Persona Christi handeln, dann sollen Sie stets Geschichten und Gesichter im Herzen tragen, die für all jene stehen, die Sie durch Christus im Heiligen Geist zum Vater führen."

Bischof Meier gratulierte den Kandidaten zu dem Entschluss, ihr Leben voll und ganz in die Hände Gottes zu legen. Heiligkeit sei nichts Abgehobenes, nichts Frömmelndes, nichts Verschrobenes, nichts Langweiliges. Heiligkeit sei bodenständig und authentisch. Heilige Priester erzählten vom Himmel und stünden dabei mit beiden Beinen auf dem Boden.

Auf die Predigt folgte der Weiheakt: Bischof Meier legte den Kandidaten die Hände auf, bekleidete sie mit Stola und Messgewand, salbte ihre Hände mit Chrisam und überreichte ihnen Kelch und Patene. Danach setzte er das Pontifikalamt fort, das von Sängern des Priesterseminars musikalisch umrahmt wurde.

Nach der knapp vierstündigen Zeremonie harrten die Neupriester noch lange vor der Kirche aus, nahmen Glückwünsche entgegen und spendeten Einzelprimizsegen. In den kommenden Wochen werden Sie zuerst in ihren Heimatpfarreien, dann auch in den Apostolaten der Petrusbruderschaft Primizmessen feiern. Näheres erfahren Sie in der Niederlassung in Ihrer Nähe. Weitere Fotos finden Sie in der Bildergalerie.