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Hammer und Pinzette

„Welches Exemplar hätten Sie denn gerne?“ So eröffnete P. Deneke, Subregens des Priesterseminars St. Petrus, seine Predigt und zeigte dabei auf die Seminaristen in den ersten Bankreihen, die einer alljährlichen Tradition folgend, eine Niederlassung der Petrusbruderschaft – in diesem Jahr Neckarsulm – am Gut-Hirten-Sonntag besuchten.

Er verglich die Vielfalt der Charaktere und Talente der angehenden Priester mit einem Werkzeugkoffer Gottes, in dem es Hammer und Zange, aber auch Feile und Pinzette gebe. Jedes Teil habe seine Stärken, aber auch seine Schwächen. Letztlich komme es darauf an, sich in den Dienst stellen zu lassen. Einzig Treue und Hingabe seien es, die einen guten Priester auszeichnen.

Vom Eifer der Seminaristen konnten sich die Gläubigen im Anschluss an das Hochamt selbst überzeugen. Der gemeinsame Nachmittag im Gemeindehaus der Pfarrei St. Dionysius bot viel Raum für persönliche Begegnungen. Begeistert erzählten die Familien, welche die am Vortag angereisten Seminaristen bei sich aufnahmen, von den bereichernden Gesprächen.

Eine Präsentation über den Alltag und die Ausbildung der Seminaristen ließ erahnen, wie anspruchsvoll die Formung guter Priester ist und welchen Kraftaufwand sie für die Bruderschaft bedeutet. P. Vincent Ribeton, Regens des Priesterseminars, ließ den Gläubigen seinen tief empfundenen Dank ausrichten für all die Gebete und die materielle Unterstützung, ohne die der Seminarbetrieb nicht aufrecht erhalten werden könnte.

Was P. Deneke in seiner Predigt am Vormittag meinte, wurde spätestens klar, als sich die Seminaristen einzeln vorstellten und über ihre Berufung und ihren Werdegang berichteten – vom kühlen Nordwind bis zur bayerischen Urgewalt war alles dabei.

In einer feierlich gesungenen Versper vereinigten sich die Gläubigen schließlich ein letztes Mal an diesem Tag mit ihren zukünftigen „Hirten“ im Gebet, verbunden in dem einen Anliegen: Für eine reiche Ernte im Weinberg des Herrn.

Fotos: Holger Weiß